Eigentlich war die Teilnahme an diesem Berglauf sehr spontan und nicht vorgesehen. Ich wollte wieder an einem Halbmarathon Teilnehmen, jedoch passten die Laufveranstaltungs Daten nicht in meinen Terminkalender.
So hab ich es gewagt und mich für den Blüemlisalp-Lauf „die schönsten 10 Meilen der Berge“ angemeldet. Ein Lauf mit 16.093km, 790 m Höhenmeter und einer massiven Schlusssteigung.
Meine Ziele:
Ich wusste oder konnte mir nur schwer vorstellen, was mich an diesem Lauf erwarten wird.
Auch nicht, wie mein Körper darauf reagiert. Mein Ziel war es, auf jedenfall den Lauf zu beenden und dies mit einer Zeit von höchstens 2. Stunde, Wunschzeit zwischen 1.30-1.45.
Vorbereitung / Training:
Da ich nur noch 1. Monat Zeit hatte bis zum Wettkampf und schon mitten im Halbmarathon Training steckte, hatte ich mich entschlossen, dieses Training nebst ein paar Anpassungen beizubehalten.
Dies sah so aus:
Montag: Kraft
Dienstag: Intervall
Mittwoch: Stabilität
Donnerstag: Intervall oder schneller Lauf
Freitag: Kraft oder Ruhetag
Samstag: lockerer Lauf oder Ruhetag
Sonntag: Langer Dauerlauf
Das ganze dann an meinem Schichtarbeitsplan angepasst, was ab und zu für Herausforderung sorgte. Ich habe zusätzlich viele Steigungen sowie auch einige Berg-Intervalle in mein Training
eingebaut, um meine Beine auf Steigungen vorzubereiten. Da meine Mama in den Bergen wohnt, hab ich auch da ein paar Läufe in höherem Gebiet absolviert.Letzte Woche vor dem Wettkampf:
Da hiess es für mich; trinken, trinken und trinken, damit der Körper genug Flüssigkeit am Wettkampftag hat. Auch habe ich mir vier Tage davor noch eine Sportmassage gegönnt, was mir so richtig gut tat. Generell hab ich geschaut, die Trainingsintensität niedrig zu halten um meine Muskeln nicht zu überlasten und so hatte ich am Dienstag meine letzte anspruchsvolle Trainingseinheit. Danach folgten nur noch zwei lockere Laufrunden.
Die letzten drei Tage hab ich dann mit dem „carbloading“ begonnen. Das heisst, 70% meiner Ernährung bestand aus Kohlenhydrate, um meine Speicher zu füllen. Ich selber habe gute Erfahrungen mit Kartoffeln und Gemüse gemacht. Für mich sind Kartoffeln am natürlichsten. Auch da gibt es sehr viele verschiedene Möglichkeiten, welche jeder für sich heraus finden muss.
Wettkampftag:
Um sechs Uhr ging der Wecker, damit der Körper genug Zeit zum aufwachen hatte und ich stress früh Morgens zu vermeiden schätze. Gemütlich mein leckeres Porrdige- Müesli mit Datteln und Bananen verdrückt, bevor ich noch eine kleine Spatzier-Runde draussen absolvierte.
Die Laufsachen hatte ich mir schon am Abend davor bereit gelegt. Jetzt stand nur noch Riegel und Getränke für vor und nach dem Lauf zusammen zu packen und los ging die einstündige Autofahrt nach Reichenbach.
Angekommen, Nummer abgeholt, Freunde begrüsst und dann kam die schwierige Frage; Langarm oder Kurzarm – Shirt? Wie kalt wird es oben sein? Handschuhe oder nicht? (ich friere leider sehr schnell an den Händen) Ich entschied mich dann für Langarmshirt mit Handschuhen, welche am Ende froh war, zu tragen. Immer noch nervös und gespannt ging es dann los- erster Eindruck; mist doch zu warm angezogen – ging es dann die erste Steigung hoch.
Leider verlief dann der ganze Lauf nicht wirklich wie geplant, mich Plagte der Magen, dann noch Seitenstechen, die alte Verletzung am Hinter-Oberschenkel spürte ich wieder und irgendwie wollten meine Beine einfach nicht. Warum, weiss ich bis jetzt nicht- es war einfach nicht mein Tag. Mein Fokus war dann ab Mitte Lauf nur noch, anzukommen. Es war ein Kampf mit mir selber, aber so ist dass manchmal. Es läuft nicht immer alles nach Plan. Und doch hatte ich es geschafft, mein erster Berglauf.
Rückblick:
Ich bin stolz und doch verärgert. Stolz, dass ich es geschafft hatte und verärgert, dass ich meine vorgenommene Zeit nicht erreichte. Auf jedenfall werde ich bei meinem nächsten Berglauf mehr Steigungen und Trainings in den Bergen einplanen.